Lebensverändernd

Geschichten, die Mut machen

Wir sind dankbar und auch ein bisschen stolz, dass junge Menschen sich uns anvertrauen mit ihren Sorgen und Problemen. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir das Leben der Jugendlichen zum Guten hin verändern können. Dabei verlaufen unsere Coachings und Begleitungen nicht „aalglatt“ – Extrarunden, Überraschungen und neue Herausforderungen sind vorprogrammiert. Wir bleiben an den Jugendlichen dran – mit Geduld, guten Nerven und unserer Kompetenz.

Ausbildungscoaching
Ausgangssituation
Luisa (Name geändert) befand sich in der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten im LK Ansbach. Der Betrieb kontaktierte uns, mit der Bitte um Unterstützung. Luisa litt unter Prüfungsangst und brauchte dringend Hilfe. Die gerade abgelegte Zwischenprüfung war eine große Belastung für Luisa und deren Familie und Freunde.
Schritte
Der Ausbildungscoach der EJSA konnte zunächst verschiedene Gründe für die Prüfungsangst von Luisa ausmachen und nach Lernmotivatoren suchen. Gemeinsam wurden Stärken entdeckt und Leitbilder entwickelt, die als Hilfestellungen bei der Vorbereitung zur Abschlussprüfung dienten. Im Rahmen der Begleitung wurde deutlich, dass die persönlichen Herausforderungen der jungen Frau vielschichtiger sind als angenommen.
Im Laufe des Coachings konnte sie erstmals (!) über ihre Depression und Essstörung sprechen, worüber sie zuvor aus Scham mit niemandem geredet hatte.
Was wir zum Erfolg beigetragen haben:
Als sich ihr Gesundheitszustand deutlich verschlechterte, stellte unser Coach einen Kontakt zur Beratungsstelle für psychische Gesundheit her und vereinbarte einen Aufenthalt in einer Klinik. In Absprache mit der Auszubildenden übernahm der EJSA-Coach die organisatorischen Angelegenheiten, den Kontakt zum Betrieb und zur Schule sowie eine Ausbildungsverlängerung usw. Diese Formalitäten belasteten die Auszubildende während ihres Klinikaufenthaltes nicht noch zusätzlich. Nach dem Aufenthalt kümmerte sich der Coach um die Wiedereingliederung in den Betrieb.
Erfolg des Klienten, heutige Situation, Ausblick: 
Luisa konnte daraufhin ihre Lehre fortsetzen. Die Selbstständigkeit der Auszubildenden wurde gefestigt und sie konnte im Februar 23 die Ausbildung abschließen. Sie wurde von ihrem Betrieb übernommen.

Flüchtlings- und Integrationsberatung mit Schwerpunkt Ausbildungscoaching
Ausgangssituation: 
Raya A. (Name geändert) aus Syrien hat im Herbst 2021 eine Ausbildung zur Friseurin in Rothenburg begonnen. Sie hatte sich sehr darauf gefreut und war stolz, diesen Beruf zu erlernen. Doch im Verlauf des ersten Ausbildungsjahrs, in dem ihre Mitschülerinnen schon erste Haarschnitte an den Kunden ausführen durften, wurde sie weiterhin zum Putzen, Müll rausbringen und Haare waschen eingeteilt. Darüber hinaus wurde sie – als Nichtraucherin - sogar von ihren Kolleginnen zum Zigaretten holen geschickt. Nach den Sommerferien kam Frau A zurück in den Betrieb und musste feststellen, dass sich in der Zeit ihrer Abwesenheit niemand um den Müll gekümmert hatte. Das brachte für sie das Fass zum Überlaufen. All ihre Versuche, in Gesprächen mit Kolleginnen und Teamleitung im zweiten Lehrjahr eine Verbesserung zu erreichen, blieben erfolglos.
Was haben wir beigetragen zum Erfolg: 
Sie kam zur EJSA mit dem Wunsch nach einer neuen Ausbildung. Das Jahr in dem Betrieb hatte ihr das Interesse am Beruf komplett verdorben. Nach etlichen Gespräche mit der Beraterin der EJSA entschied sie sich, dem Beruf, den sie eigentlich sehr mochte, noch eine Chance zu geben und erstmal einen Betriebswechsel zu versuchen. Der Coach suchte mit Raya zusammen nach alternativen Betrieben, in denen sich Raya persönlich vorstellte.
Erfolg des Klienten, heutige Situation, Ausblick: 
Sie fand einen Friseursalon, der sie übernommen hat. Nach nur zwei Monaten hat sie bereits erste eigene Stammkunden. Die neue Chefin und die Kolleginnen behandeln sie als gleichberechtigte Mitarbeiterin und unterstützen sie in ihrer Ausbildung.
Ausbildungsmentoring
Ausgangssituation: 
Simon (Name geändert), ein schüchterner Junge aus dem LK Neustadt/ Aisch, besuchte das Berufsvorbereitungsjahr in der Berufsschule. Früher, in der Mittelschule hatte er immer wieder Probleme, er wurde als Sonderling wahrgenommen und verließ die Schule ohne Abschluss mit 17 Jahren. Jetzt, in der Berufsschule war er besser integriert, wobei er im sozialen Miteinander immer sehr zurückhaltend und distanziert war.
Im Rahmen eines Projektes zur Berufswahl an der BS, das einer unserer Mentoren begleitete, wurde deutlich, dass Simon kein richtiges Berufsziel hatte. Im Laufe der Projektarbeit stellte sich heraus, dass seine Stärken und Fähigkeiten u.a. im Bereich Deutsch und dem Schreiben von Geschichten lagen.
Schritte: 
Unser Mentor bot Simon an, ihn in seiner Berufsfindung zu unterstützen. Noch vor Schulende arbeitete er mit dem jungen Mann an Bewerbungen und begleitete ihn bei Bewerbungsgesprächen. Ein Probetag für ein FSJ an in einer Grundschule brachte leider die Erkenntnis, dass S. seine schüchterne Art als Nachteil ausgelegt wird.
Aufgrund eines früheren Schnupperpraktikums kannte S. eine große Druckerei und erfuhr, dass dort Ausbildungsstellen zum Medientechnologen Druckverarbeitung offen waren. Er bewarb sich auf die Stelle.
Erfolg des Klienten, heutige Situation, Ausblick:
Nach dem Bewerbungsgespräch wurde ihm ein Ausbildungsvertrag angeboten. Einen Monat später begann er die Ausbildung.
Nach einiger Zeit traf der Mentor die Ausbilderin auf einer Messe und sie berichtete voller Freude, dass S. jetzt nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung in ein Arbeitsverhältnis übernommen wurde.
Was haben wir beigetragen zum Erfolg: 
Der Mentor ist davon überzeugt, dass die Unterstützung diesem jungen Menschen geholfen hat, sein Leben in positiver Hinsicht umzukrempeln.
Assistierte Ausbildung
Ausgangssituation:
Micha (Name geändert) befand sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Maurer. Der Beruf gefällt ihm, trotzdem hat er die Lehre nur widerwillig begonnen. Micha war zuvor in der Förderschule und hat dort schlechte Erfahrungen mit Lehrern gemacht. Trotzig lehnte er alles Lernen ab. Sein Elternhaus – eine alleinerziehende Mutter im Schichtdienst – konnte ihm die notwendige Unterstützung nicht bieten. Seinen Vater kennt er kaum. Micha traute sich nichts zu, zweifelte an seinen Fähigkeiten und war sehr misstrauisch.
Auch der Betrieb war sehr unzufrieden mit ihm und meldete ihn zur Assistierten Ausbildung an. Nur widerwillig nahm er die Hilfe der Sozialarbeiterin und des Förderlehrers an. Im ersten Lehrjahr kam es zu großen Schwierigkeiten in Berufsschule, Handwerkskammer, aber auch in unserem Stütz- und Förderunterricht.
Was haben wir beigetragen zum Erfolg:
Das Pädagogenteam unserer Assistierten Ausbildung zeigte Micha seine kleinen Erfolge – trotz alles Widrigkeiten. Er erkannte, dass er doch etwas leisten kann. Mit intensiver fachlicher Unterstützung verbesserte er seine Leistungen in der Schule und im Betrieb.
Erfolg des Klienten, heutige Situation, Ausblick:
Im Sommer 2020 hat er die praktische Prüfung und einen wichtigen Teil der Theorieprüfung bestanden. Mit neuem Selbstvertrauen hat er beim nächsten Anlauf die ganze Prüfung geschafft.
Jugendmigrationsdienst
Ausgangssituation: 
James (Name geändert) aus dem Irak besuchte die Klasse 9 der Mittelschule als er in die Beratung kam. Er wollte gerne eine Ausbildung beginnen und wünschte sich Unterstützung. Da er jedoch den Quali geschafft hatte, entschied er sich dazu, auch die 10. Klasse zu absolvieren. Im ersten Halbjahr fiel er mit seinen Noten in Mathe und Deutsch ab.
Schritte: 
Der JMD konnte ihm eine Nachhilfelehrerin vermitteln. Durch ihre Unterstützung und die Motivation durch unsere JMD-Beraterin hat er die Abschlussprüfung des „Mittleren Schulabschlusses“ geschafft. Nebenher war er auf der Suche nach einer Ausbildung. Er war lange sehr unentschieden, was er lernen möchte.
Was wir zum Erfolg beigetragen haben: 
Im JMD Berufs-Check fand er einige Richtungen, die seine Interessen bestätigten. Sie reichten von der Fachkraft für Sicherheit bis hin zum KFZ Mechatroniker.
Wir unterstützen ihn bei der Suche nach verschiedenen Praktika zum Kennenlernen der Betriebe und Ausbildungsrichtungen. Auch bei der anschließenden Suche nach einem Ausbildungsplatz, bei der Gestaltung der Bewerbungen und der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch wurde er durch den JMD begleitet.
Im JMD bekam er den Rückhalt, den seine Eltern nicht leisten konnten, da sie sich selbst neu in Deutschland zurechtfinden mussten.
Erfolg des Klienten, heutige Situation, Ausblick:
Inzwischen hält er den Ausbildungsvertrag zum KFZ-Mechatroniker in der Hand und hat seine Ausbildung begonnen. Wir bleiben weiter an ihm dran.
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